TIME TO SAY GOODBYE:Derletzte EYD-Sale ist vorbei. Danke für euren Support. In den nächsten Wochen wird es hier noch eine Videobotschaft von uns geben ❤️

Stories of Hope

In jedes Kleidungsstück von EYD sind echte Hoffnungsgeschichten verwoben. Denn der größte Teil unserer Kollektionen wird von Frauen genäht, die Menschenhandel und Zwangsprostitution überlebt haben und nun bei unseren sozialen Produktionspartnern in ein neues und selbstbestimmtes Leben starten können.

Hoffnungsgeschichten wie diese hier treiben uns jeden Tag an! Und mit eurer Unterstützung werden wir noch viele weitere Hoffnungsgeschichten schreiben können.

(Aus Schutzgründen sind die Namen der Frauen geändert)

Sonali

Sonali wurde in einer Stadt in der Nähe von Mumbai als ältestes Kind ihrer Eltern geboren.

Ihr Vater starb, als ihre Mutter sehr jung war. Aufgrund von Armut und ohne Bildung sah Sonalis Mutter nur einen Weg, die Familie weiterhin zu versorgen: Sie entschied sich dafür, ihren Körper zu verkaufen.

Nach mehreren Jahren in der Prostitution wurde ihre Mutter mit HIV infiziert. Die Folgen waren Müdigkeit und Schwäche. Durch den kritischen Zustand Sonalis Mutter verdiente sie immer weniger Geld. Sonali musste deswegen als ältestes Kinde der Familie ab jetzt als Einkommensquelle herhalten. Sonalis Mutter verkaufte ihre eigene Tochter im Alter von 12 Jahren an Menschenhändler.

Sonali hatte keine andere Alternative, als zu tun was man von ihr erwartete. Nach ein paar Jahren wurde sie von der Polizei gerettet. Da sie minderjährig war, wurde sie für ihre Rehabilitation in ein staatliches Heim überwiesen.

Für die letzte Etappe ihrer Rehabilitation kam Sonali zur Chaiim Foundation. Bei der Chaiim Foundation begann sie ihre Berufsausbildung an der Nähmaschine und besuchte zusätzlich Kurse, die ihr wichtige Lebensgrundlagen vermittelten. Durch Sonalis großes Talent an der Nähmaschine konnte sie bereits nach einer sechsmonatigen Ausbildung so gut nähen, dass sie mit ihrem Beruf ihre Familie finanziell unterstützen konnte.

Sonalis Mutter starb in dieser entscheidenden und emotionalen Zeit an AIDS.

Die Chaiim Foundation half ihr, diese traumatische und schmerzhafte Zeit zu überwinden.

Aufgrund ihres Jobs kann Sonali für den Lebensunterhalt ihrer Geschwister aufkommen, so dass sie die Schule besuchen können. Außerdem hat sie gelernt, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen. Sonali selbst besucht dieses Jahr berufsbegleitend die 10. Klasse. Ihr Traum ist es, Modedesignerin zu werden und ein eigenes Unternehmen zu gründen.

Sonali folgt ihrem Traum und kämpft mit allen Mitteln dafür dass dieser in Erfüllung geht.

Sunita

Sunita kommt aus Chennai und arbeitete schon in jungen Jahren in der Kantine eines Krankenhauses in einem fremden Land. Im Dezember 2004 kam sie nach Indien, um ihre Familie endlich nach 15 Jahren wieder zu treffen. Doch nach nicht einmal 4 Tagen riss ein Tsunami das neu gewonnene Glück mit sich und Sunita verlor alles: Dokumente, Geld, ihr Zuhause und ihre Familie. Sunita blieb mit nichts zurück. Das am Boden zerstörte Mädchen lernte in ihrer aussichtslosen Lage eine Person kennen, die ihr einen Job versprach, mit dem sie genug Geld zum Überleben verdienen könnte.

Sunita vertraute diesen Versprechen und lies sich nichts ahnend auf den Job ein. Angekommen in Mumbai wurde sie ausgetrickst, zur Prostitution gezwungen und für 5.000 Rs. (etwa 60 €) an einen Bordellbesetzer verkauft.

Irgendwann lernte Sunita eine Sozialarbeiterin der Chaiim Foundation kennen, die ihr einen besseren Weg im Leben anbot. Sunita entschloss sich dazu, aus dem Bordell wegzulaufen und ein selbstbestimmtes Leben zu starten. Jetzt verdient sie einen fairen Lohn bei der Chaiim Foundation und lernt dort auch Englisch und Mathe. Vor Kurzem konnte Sunita sich von ihrem ersparten Geld ein kleines Haus kaufen.

Heute lebt Sunita in Würde und verdient durch ihren Job ein faires Gehalt.
„Mein Leben war ein elendes Durcheinander und ich hatte viele Male das Gefühl, meinem Leben ein Ende setzten zu müssen. Bei Chaiim hat sich mein Leben verändert, ich habe begonnen zu vertrauen und glaube daran, dass es gute Menschen gibt.“

Ria

Als 16-jährige war Ria mit einem Mann zwangsverheiratet worden, den ihr Vater für sie ausgesucht hatte. Doch sie fand sich in dieser Ehe nicht zurecht und beschloss kurzerhand auszubrechen. Bei einer Freundin fand sie Zuflucht und wollte von dort aus die nächsten Schritte planen.

Die Freundin sagte, sie kenne eine Frau, die ihr helfen könne, und brachte Ria zu ihr.

Die angebotene Hilfe entpuppte sich jedoch als Vorwand, um Ria an einen Zuhälter zu verkaufen, der sie von da an in einem Bordell in Süd-Mumbai gefangen hielt. Jeden Tag wurde sie dort mehrmals brutal vergewaltigt und geschlagen, damit sie nicht gegen die „Kunden“ rebellierte, die zu ihr gelassen wurden. Sie bekam auch diverse Drogen verabreicht und griff zusätzlich zu Alkohol, um die körperlichen und seelischen Schmerzen zu ertragen.

Ria wurde von Bordell zu Bordell weitergereicht. Nach zwei Jahren und unzähligen Misshandlungen befreiten staatliche Einsatzkräfte sie aus einem Haus in einem entlegenen Vorort Mumbais. Von dort wurde sie in eine Einrichtung für gerettete Frauen gebracht, wo sie die nächsten sechs Monate bleiben konnte. Anschließend wurde ihr ein Platz in der Chaiim Foundation vermittelt.

Als Ria ankam, erlebten die Mitarbeiter sie als sehr unhöflich, undiszipliniert und abweisend. Sie beteiligte sich wenig und ließ nicht mit sich reden. Dennoch durfte sie bleiben, wurde mit Liebe und Verständnis behandelt und bekam wie alle eine Therapie und eine Berufsausbildung, ein monatliches Gehalt und Mentoring.

Innerlich war Ria zutiefst verletzt und hatte große Probleme, anderen Menschen zu vertrauen. Doch die Betreuerinnen ermutigten sie, an das Gute in der Welt zu glauben und daran, dass sie echte Liebe finden könnte. Mit der Zeit wurde sie zugänglicher und begann, ein neues Selbstwertgefühl zu entwickeln. Die Gewissheit, mit Chaiim eine große Familie in ihrem Leben zu haben, die zu ihr stand, bedeutete für sie einen großen Unterschied.

Als Ria begann, sich für einen Mann zu interessieren, und dieser bald Heiratswünsche äußerte, wurde sie von ihrer Therapeutin ermutigt, ihm von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Wenn er sie anschließend immer noch akzeptieren würde, könnte sie die nächsten Schritte in der Beziehung gehen. Das bedeutete, ein großes Tabu zu brechen, doch Ria folgte dem Rat – und sie bereute es nicht. Nach ihrem Programmabschluss heiratete sie und wurde bald darauf stolze Mutter eines kleinen Mädchens.

NOCH MEHR Einblicke in die Leben unserer Näherinnen findest du BEI ihren IMPRINT-STEMPELN

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